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Herzhypertrophie: Frühe Reaktion kann Tierleben retten
Charlotte macht einen ganz munteren Eindruck. Dennoch: Sie hat einen enormen Appetit bei gleichzeitigem Gewichtsverlust – eines von mehreren möglichen Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion. Diese zählt zu einer verbreiteten Erkrankung älterer Katzen. Eine Blutuntersuchung bringt bei Charlotte Bestätigung. Die Früherkennung ist enorm wichtig, gehört doch die Schilddrüsenüberfunktion und auch der Bluthochdruck zu Krankheitsbildern, die die Linksherzypertrophie auslösen. Sie zeigt oft im Ultraschall ein ähnliches Erscheinungsbild wie die hypertrophe Kardiomyopathie – eine Herzmuskelerkrankung. Die HCM gilt als die häufigste erworbene Herzerkrankung bei Katzen. Nicht selten besteht eine genetische Veranlagung für HCM. Es kommt zu einer Verdickung des Herzmuskels. Das Herz schafft es dann nicht, sich ausreichend mit Blut zu füllen. Zu wenig Blut gelangt in den Körper, es staut sich zurück in den Lungenkreislauf. Lebensbedrohlich sind bei der fortgeschrittenen Linksherzhypertrophie Wasseransammlungen in der Lunge (Lungenödem) oder der Brusthöhle (Thoraxerguss). Möglich ist auch eine schmerzhafte Thrombembolie der hinteren Gliedmaßen (= Aortenthrombose). Hierbei handelt es sich um bedrohliche Notfälle. Das Tückische an einer Herzhypertrophie ist, dass die Katze lange gesund erscheint, aber dennoch eine Früherkennung für den Erhalt einer möglichst langen Lebensqualität des Tieres von großer Bedeutung ist. Ein jährlicher Schilddrüsen- und Blutdruckcheck und ggf. auch ein Herzultraschall für ältere Katzen ist deshalb ratsam, denn nicht immer kommt es zu einem auffälligen Herzgeräusch. Umgekehrt muss auch ein Herzgeräusch nicht immer eine Herzhypertrophie bedeuten. Früh genug erkannt, kann die Katze medikamentös eingestellt werden. Bis auf allzu heftige körperlichen Anstrengungen, Stress oder zuviel Salz im Futter kann die Samtpfote ein ganz normales Katzenleben führen. Die Entscheidung zur Therapie obliegt der Einschätzung des Kardiologen. Die Therapie ist dauerhaft, Kontrolluntersuchungen zur optimalen Einstellung sind notwendig. Ein entwässerndes sowie ein kreislaufunterstützendes Medikament schließen an, wenn es zu Wasseransammlungen kommt. Eine exzellente Überprüfung: Der Tierhalter sollte sich angewöhnen, die Ruheatemfrequenz seiner Katze im Tiefschlaf zu zählen. Ein Heben und Senken des Brustkorbs bedeutet ein Atemzug. Die Ruheatemfrequenz sollte unter 30 Mal pro Minute (Graubereich 30 – 45 Mal pro Minute) liegen. Steigt sie dauerhaft an, kann dies ein Anzeichen eines beginnenden Lungenödems oder Thoraxergusses sein. Dann muss der Tierarzt tätig werden. Übrigens: Das Hecheln einer Katze ist keinesfalls normal – hier sollte dringend ein Tierarzt aufgesucht werden, da das Tier Schmerzen, Atemnot oder ein Herzproblem haben könnte. ©presse-punkt.de
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