Hunde im Juni Tipps und Hinweise
In unserer Tierarzt Praxis in Stuttgart werden wir oft gefragt, was Hundehalter im Juni wissen können:
Dank Klimaerwärmung steigt das Thermometer oft über 30 Grad klettert. Hier sollte man dann den Hund vor zu viel Hitze schützen. Die Spaziergänge sollte man lieber auf die Morgen- oder Abendstunden legen. Kühlere Waldwege sind besser. Lassen Sie Ihren Hund bei warmen Temperaturen nie allein im Auto! Inspirationen: Wie wäre es mit einem Hunde-Eis oder einem Ausflug zum Badesee?
Hunden Schwimmen lernen
Paddeln, wildes Herumrudern und ein sich hebender Oberkörper – so oder so ähnlich sehen erste Schwimmversuche vieler Hunde aus. Den meisten Vierbeinern gefällt es nämlich gar nicht, wenn sie keinen Boden mehr unter ihren Füßen spüren. Insbesondere das tiefe Wasser bereitet ihnen Angst. Kein Wunder, denn auch wir waren schließlich nicht von Anfang an die besten Schwimmer.
Die meisten Hunde lieben es und sind richtig glücklich, wenn sie in der warmen Jahreszeit ein kühles Bad nehmen. Allerdings sind nicht alle davon begeistert. Manche haben sogar richtig Angst vor dem kühlen Nass und zählen zu den wasserscheuen Hunderassen.
Welche Hunderassen sind wasserscheu?
Unter den Vierbeinern gibt es die eine oder andere Rasse, die generell als wasserscheu gilt. Dazu gehören: Mops, Rhodesian Ridgeback, Dalmatiner, Deutsche Dogge.
Gewöhnen Sie Ihren Vierbeiner ganz langsam an das Unbekannte. Führen Sie ihn beispielsweise an der Leine mehrfach zum Gewässer hin und wieder zurück. Gehen Sie dabei immer ein Stückchen tiefer mit ihm hinein, sodass er den Fortschritt zunächst nicht merkt. Wichtig ist dabei ganz viel Lob. Gerne können Sie dies auch mit einem Leckerli hier und da verknüpfen.
Beim Schwimmlernen ist es ratsam, weder sich selbst noch den Hund unter Druck zu setzen. Im Gegenteil, Hundehalter müssen hier sehr viel Geduld mitbringen. Nicht jeder Hund ist nach zehn Minuten bereit, sich in die Fluten stürzen. Wer den Vierbeiner zu einer eigentlich vergnüglichen Aktivität zwingt, der erzeugt Druck. Dies führt zu Gegendruck und das Tier stellt sich quer.
Positive Gefühle und gute Erfahrungen sind der Schlüssel, damit ein Hund nach und nach schwimmen lernt. Ein Haustier, das einmal eine schlechte Erfahrung gemacht hat, wird diese zwangsläufig mit dem Schwimmen verbinden. Damit sind Situationen gemeint, in denen der Hund einfach ins tiefe Wasser geworfen wird. Danach geht er nie wieder freiwillig ins Wasser.
- Zum Schwimmen lernen in der Natur eignen sich am besten Bäche. Diese sind nicht zu tief und haben im Regelfall keine allzu starken Strömungen. Allerdings ist es wichtig, vorher zu prüfen, ob der Bach sauber und die Stelle ungefährlich ist.
Hundehalter lassen ihre Tiere beim Schwimmen außerdem nie aus den Augen, um schnellstmöglich eingreifen zu können.
Nasser Hund: Handtuch und Belohnung
Wer sich so toll angestrengt hat, bekommt nach dem Baden erst einmal eine Belohnung. Zudem ist es wichtig, dass der Vierbeiner – vor allem bei kühleren Temperaturen – einmal mit einem Handtuch abgerubbelt wird. Bei heißem Wetter gilt es nach dem Baden immer auf ausreichend Pausen im Schatten zu achten. Hundehalter, die mit dem vierbeinigen Liebling ans Meer fahren, sorgen dafür, dass er nicht zu viel Salzwasser trinkt. Beim Schwimmen kann das wie beim Menschen mitunter passieren. Zu viel davon wirkt allerdings abführend.
Hunden Schwimmen beibringen: Die Angst vor Wasser nehmen
Wenn es mit dem Schwimmunterricht nicht klappt, kann es daran liegen, dass der Vierbeiner zu viel Angst vor Wasser hat. Wir empfehlen daher folgende Maßnahmen, um der Fellnase diese Angst zu nehmen:
- Legen Sie Ihrem Hund eine Schwimmweste an. So nehmen Sie ihm bei den ersten Schwimmversuchen die Angst, einfach unterzugehen. Er kann sich dadurch ganz in Ruhe an das neue Element gewöhnen.
- Um den Vierbeiner schon im Vorfeld mit Wasser in Berührung zu bringen, können Sie den Hund an einen Hundepool gewöhnen. So lernt er, wie sich das kühle Nass anfühlt und misstraut einem größeren Gewässer nicht von Anfang an.
- Bei besonders wasserscheuen Tiere hilft nur ein Schwimmkurs für Hunde. Schwimmtrainer kennen sich perfekt aus und wissen, wie sie den Vierbeiner zu einem kühlen Bad verführen können. Und zwar so, dass er es gar nicht merkt.
- Hasst der Hund das Wasser, dann sollten Besitzer es tatsächlich aufgeben. Es bringt nichts, den Vierbeiner zu etwas zu zwingen, was er partout nicht möchte. Dann sollten Sie seine Abneigung einfach akzeptieren und ihn im Sommer grundsätzlich im Schatten halten.
Sommerfrisur für Hunde
Wer einen Hund mit üppigem Haarkleid hat und ihm die Sommermonate erleichtern möchte, kann seinem Fellbündel jetzt eine Sommerfrisur gönnen. Achten Sie aber darauf, dass Sie dem Vierbeiner mit dem neuen Look nicht mehr schaden als nutzen. Bei Hunden mit viel Unterwolle können Sie diese großzügig auskämmen. Sie sollten Ihren Vierbeiner jedoch nicht einfach scheren, da dies die Fellstruktur zerstören könnte. Lassen Sie sich im Zweifel vom Hundefriseur Ihres Vertrauens beraten.
Mit dem Hund auf Reisen
Wer den Vierbeiner zuhause lassen möchte, hat hoffentlich schon weit im Voraus eine Hundepension gebucht oder im privaten Umfeld eine passende Betreuung gefunden. Achten Sie auf ein hundefreundliches Hotel oder Ferienwohnung. Wer die Grenze überschreitet, sollte darauf achten, den Heimtierausweis mit den wichtigsten Impfungen parat zu haben. Geht es in südliche Gefilde, sollten Sie sich vorab rund um nötige Impfungen und weitere Vorkehrungen zur Parasiten-Prophylaxe erkundigen.
Im Garten: giftige Pflanzen
Giftig sind zum Beispiel die aktuell blühenden Pflanzen:
- Fingerhut
- Engelstrompete
- Rhododendron
Auch immergrüne Pflanzen wie die Thuja sowie Blätter und Beeren sind giftig. Wer Balkon und Garten begrünt, sollte darum wissen, welche Pflanzen gefährlich für Hunde sind. Sind bereits giftige Pflanzen wie ein üppiger Efeu im Garten beobachten Sie Ihren Hund. Denn viele erwachsene Vierbeiner interessieren sich gar nicht für das gefährliche Gewächs. Und auch Dünger oder Pflanzenschutzmittel können gefährlich sein.
Saisonales Obst und Gemüse für Hunde
Wer am liebsten Obst und Gemüse aus der Region einkauft oder es im eigenen Garten anbaut, teilt oft das ein oder andere mit seinem Vierbeiner. Welches typische Juni-Gemüsedürfen Hunde essen, was sollte lieber nicht in den Napf? Hier eine Auswahl:
- Erdbeeren für Hunde: Im Juni ist Erdbeersaison. Wer seinem Hund mit den roten Früchtchen eine Freude machen möchte, greift am besten zu ungespritzten Erdbeeren. Auf Nummer sicher gehen Sie bei Erdbeeren aus dem eigenen Garten. Eine Faustregel besagt: 1 g Erdbeere pro Kilogramm Körpergewicht.
- Spargel für Hunde: Am 24. Juni ist „Spargel-Silvester“ und damit offizielles Ende der Spargelsaison. Für Hunde ist Spargel ungefährlich, wirkt allerdings harntreibend. Darum sollten Sie Spargel vor allem bei kleinen Hunden vorsichtig dosieren.
- Zucchini für Hunde: Ab Ende Juni können viele Gartenbesitzer die ersten Zucchini ernten. Doch Vorsicht: Hunde futtern besser nur Zucchini aus dem Handel. Im Eigenanbau kann das Gemüse den für Hunde giftigen Stoff Cucurbitacin enthalten.
- Kirschen für Hunde: Viele Hunde lieben es, Kirschen vom Boden zu naschen. Im Juni ist Kirschen-Hochsaison, darum haben sie nun reichlich Gelegenheit dazu. Allerdings sollten die Vierbeiner Kirschen nur ohne den blausäurehaltigen Kern verspeisen.
- Himbeeren für Hunde: Sie haben Himbeeren im Garten? Prima! Es spricht nichts dagegen, den Hund ungespritzte Himbeeren vom Strauch naschen zu lassen. Achtung bei Himbeeren am Waldrand – sie könnten den gefährlichen Fuchsbandwurm übertragen.
- Tomaten für Hunde: Wer ein eigenes Gewächshaus im Garten hat, kann Ende Juni die ersten Tomaten ernten. Aber Vorsicht: Das in grünen Tomaten enthaltene Solanin ist für Hunde giftig. Darum sollten die Vierbeiner nur wenige und reife, am besten etwas überreife Tomaten bekommen.
Parasiten im Juni
Parasiten bleiben wie bereits in den Vormonaten Thema. Achten Sie darum auf die für Sie passende Prophylaxe. Schützen Sie Ihren Hund zum Beispiel gegen den Holzbock – die in Deutschland häufigste Zeckenart. Wer Reisen in die Mittelmeergebiete plant, sollte vorher mit seinem Tierarzt sprechen. Oft macht hier eine zusätzliche Prophylaxe gegen Mittelmeerkrankheiten beim Hund Sinn.