Auch Tiere schließen Freundschaften
Tiere schließen Freundschaften auf erstaunlich vielfältige Weise – das sehen wir oft in unserer Tierarzt Praxis in Stuttgart:
1. Wiederholter Kontakt und gemeinsame Zeit
Viele Tiere – vor allem soziale Arten wie Primaten, Delfine, Elefanten oder Krähen – bauen Freundschaften durch häufige Interaktionen auf. Sie pflegen einander, spielen zusammen oder helfen sich in Konfliktsituationen.
Beispiel:
• Schimpansen pflegen enge soziale Bindungen durch gegenseitiges Fellkraulen.
• Delfine pfeifen spezielle “Namen” ihrer Freunde und bleiben über Jahre in Kontakt.
2. Kooperation und gegenseitige Hilfe
Tiere, die regelmäßig miteinander kooperieren (z. B. bei der Nahrungssuche oder bei der Verteidigung gegen Feinde), entwickeln oft stabile soziale Bindungen.
Beispiel:
• Elefanten helfen verletzten Artgenossen und zeigen Mitgefühl – das deutet auf tiefe soziale Beziehungen hin.
3. Emotionale Intelligenz
Manche Tiere erkennen Stimmungen anderer und reagieren darauf. Das ist ein Zeichen für Empathie – eine wichtige Grundlage für Freundschaft.
Beispiel:
• Hunde und Katzen schließen auch mit Menschen echte Freundschaften, da sie unsere Emotionen wahrnehmen und darauf reagieren.
4. Interartliche Freundschaften
Auch Freundschaften zwischen verschiedenen Tierarten (oder Tier und Mensch) sind möglich – z. B. Hund und Katze, oder sogar ungewöhnlichere Kombinationen wie Ziege und Pferd. Oft entstehen solche Bindungen, wenn Tiere gemeinsam aufwachsen oder sich in ähnlichen Situationen (z. B. im Tierheim) wiederfinden.
Kuschelnde Katzen, spielende Hunde, sprechende Delfine – soziale Interaktionen in der Tierwelt sehen oft gar nicht so anders aus als bei den Menschen. Aber handelt es sich dabei um echte Verbundenheit? Ja, meinen Verhaltensbiologen: Darüber sind sich Experten nicht immer einig gewesen. Seit 10 Jahren spricht die Wissenschaft auch in der Tierwelt von Freundschaften. Bei Delfinen: Sie können sich nach über 20 Jahren an Gefährten erinnern. Einen Gefährten erkennen sie an einem individuellen Namenspfiff, selbst wenn sie diesen viele Jahre nicht gehört haben. Signaturpfiffe sind wie die Namen von Delfinen. Jedes Tier lernt in jungen Jahren seinen eigenen Pfiff, mit dem es sich dann Artgenossen vorstellt.
Evolutionsbiologisch wird sozialen Bindungen teils eine große Rolle zugeschrieben. Viele Forscher gehen davon aus, dass die Freundschaft am Anfang der Intelligenz steht. Bestimmte Tiere haben große Gehirne, die auch zu komplexen kognitiven Leistungen fähig sind, um ihr komplizierter werdendes Sozialleben zu managen.
1. Hunde – die treuen Seelen
Wie sie Freundschaften schließen:
Hunde bauen Bindungen durch gemeinsames Spielen, Kuscheln, Schnüffeln und durch Körpersprache auf. Sie erkennen „Freunde“ oft am Geruch und an der vertrauten Körpersprache.
Beispiel:
Ein Hund, der regelmäßig mit dem Nachbarshund Gassi geht, wird sich auf ihn freuen und ihn freudig begrüßen – Schwanzwedeln, Spielen, gegenseitiges Lecken.
2. Katzen – wählerisch, aber loyal
Wie sie Freundschaften schließen:
Katzen sind vorsichtig, aber wenn sie jemanden mögen (ob Mensch oder Tier), zeigen sie es durch Reiben, Schnurren, gegenseitiges Putzen oder enges Liegen.
Beispiel:
Zwei Katzen, die sich über Wochen hinweg beschnuppert und bespielt haben, schlafen später Seite an Seite – ein Zeichen tiefer Freundschaft.
3. Elefanten – die einfühlsamen Riesen
Wie sie Freundschaften schließen:
Elefanten sind extrem sozial. Sie erkennen alte Freunde auch nach Jahren wieder, helfen verletzten Tieren und trauern um Verstorbene.
Beispiel:
In einem Naturschutzgebiet hat man beobachtet, wie ein Elefant eine kranke Freundin stundenlang gestützt hat, damit sie nicht umkippt. Wahre Freundschaft.
4. Delfine – kluge, soziale Schwimmer
Wie sie Freundschaften schließen:
Delfine kommunizieren mit individuellen Pfeifen (quasi Namen) und schwimmen oft jahrelang in kleinen Freundesgruppen. Sie spielen, jagen gemeinsam und helfen sich gegenseitig.
Beispiel:
Zwei männliche Delfine wurden über 20 Jahre immer wieder zusammen gesichtet – eine Art “beste Freunde fürs Leben”.
5. Schimpansen – unsere nächsten Verwandten
Wie sie Freundschaften schließen:
Sie kraulen sich, teilen Futter, unterstützen sich in Konflikten und trösten sich. Die Bindungen können über Jahrzehnte bestehen.
Beispiel:
Ein Schimpanse riskiert manchmal sogar eine Strafe, um seinem Freund beizustehen – etwa, wenn dieser von einem dominanten Tier bedroht wird.
6. Raben und Krähen – überraschend sozial
Wie sie Freundschaften schließen:
Raben erkennen Gesichter, merken sich, wer nett zu ihnen war, und bilden feste Partnerschaften. Sie tauschen sogar Geschenke aus (kleine glänzende Dinge).
Beispiel:
Eine Krähe in Seattle hat einer Frau regelmäßig kleine Perlen und Schrauben gebracht – als „Dankeschön“ fürs Füttern.
7. Interartliche Freundschaften – wenn’s richtig süß wird
Wie sie funktionieren:
Tiere, die gemeinsam aufwachsen oder sich in schwierigen Situationen wiederfinden, schließen oft über Artgrenzen hinweg Freundschaften.
Beispiele:
• Ein Hund, der mit einer Ziege aufwächst, schläft nachts an sie gekuschelt.
• Eine Katze im Tierheim kümmert sich rührend um ein verwaistes Entenküken.
• Gorilla & Katze – eine berühmte Story aus einem Zoo, wo ein Gorilla sein „Kätzchen“ adoptiert hat.