Auswirkungen von Cannabis auf Haustiere
Auswirkungen von Cannabis auf Haustiere: Ist Cannabisrauch für Hunde und Katzen gefährlich?
Tierarzt Stuttgart informiert
Seit Inkrafttreten des neuen Cannabisgesetzes am 1. April 2024 stellt sich vielen Tierhaltern die Frage: Wie gefährlich ist Cannabis für Haustiere? Als Tierarzt in Stuttgart sehen wir immer häufiger Hunde und Katzen, die Cannabisrauch ausgesetzt waren oder sogar Cannabisprodukte gefressen haben. Hier erfährst du, welche Risiken THC und CBD für Haustiere bergen, welche Symptome typisch sind und was im Notfall zu tun ist.
THC und CBD – warum Cannabis für Haustiere so gefährlich ist
Die Hanfpflanze enthält über 100 Cannabinoide, doch die wichtigsten sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Während CBD in tiermedizinischen Studien noch untersucht wird, ist eines eindeutig:
👉 THC ist für Hunde und Katzen hochgiftig.
Hunde und Katzen besitzen ein empfindliches Endocannabinoidsystem. THC wirkt bei ihnen deutlich stärker als beim Menschen. Produkte, die für den menschlichen Konsum gedacht sind, enthalten oft extrem hohe Wirkstoffmengen und sind in keiner Form für Haustiere geeignet.
CBD-Öle für Tiere dagegen müssen unbedingt tierärztlich abgestimmt werden. Lass dich bei einem Tierarzt in Stuttgart beraten, bevor du deinem Tier ein entsprechendes Produkt gibst – auch wegen möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten.
Cannabisrauch: Wie gefährlich ist Passivrauchen für Hunde und Katzen?
Passivrauch ist grundsätzlich gesundheitsschädlich – ganz gleich ob Tabak oder Cannabis. Cannabisrauch enthält sogar bis zu 50 % mehr krebserregende Stoffe als Tabakrauch.
Für Haustiere bedeutet das:
- Reizung von Augen und Atemwegen
- Schwächung des Immunsystems
- Erhöhtes Krebsrisiko
- Gefahr eines ungewollten Rauschzustands
Symptome eines Cannabisrausches bei Hund oder Katze:
- Zittern
- Bewegungsstörungen
- Verängstigtes oder aggressives Verhalten
- Desorientierung
Ein solcher Zustand ist nicht nur belastend, sondern kann als Verstoß gegen §1 Tierschutzgesetz gewertet werden.
👉 Wenn dein Tier Cannabisrauch ausgesetzt war, suche sofort eine Tierarztpraxis oder Tierklinik auf.
Was tun, wenn dein Hund oder deine Katze Cannabis gefressen hat?
Viele gefährliche Vergiftungen entstehen, wenn Tiere essbare Cannabisprodukte („Edibles“) fressen – z. B. Haschkekse, Brownies oder Cannabisblüten.
Sofortmaßnahmen:
- Sofort Tierarzt oder Tierklinik aufsuchen – nicht abwarten!
- Bei Aufnahme innerhalb der letzten 2 Stunden kann ein Tierarzt kontrolliert Erbrechen auslösen.
- Häufig folgt die Gabe von Aktivkohle, um Toxine zu binden.
- In schweren Fällen wird eine Lipidinfusion eingesetzt, um THC aus dem Körper zu transportieren.
Wichtig für den Tierarzt:
- Was wurde gefressen?
- Wie viel?
- Wann?
- Welche Symptome treten auf?
Typische Symptome einer THC-Vergiftung bei Hund und Katze
Eine THC-Intoxikation ist ein tiermedizinischer Notfall. Achte auf:
- Apathie, Unruhe oder Angst
- Taumelnder Gang, Koordinationsprobleme
- Unterkühlung
- Überempfindlichkeit auf Berührung
- Weite Pupillen
- Nystagmus (Zitternde Augen)
- Speicheln, Erbrechen
- Krämpfe
- Niedriger Blutdruck, niedrige Herzfrequenz
- Inkontinenz
- Koma
Schon der Verdacht auf eine Aufnahme von Cannabis ist ein Grund, umgehend tierärztliche Hilfe zu suchen – idealerweise bei einer Praxis, die Erfahrung mit Vergiftungsfällen hat.
Fazit: THC ist eine ernste Gefahr für Hunde und Katzen
Halte deine Haustiere unbedingt fern von:
- Cannabisprodukten
- Cannabisrauch
- Essensresten in Parks
- Kippen und Joint-Enden
Verwende keine Cannabisprodukte zur Schmerztherapie deines Tieres in Eigenregie. Wenn dein Hund oder deine Katze Cannabis gefressen hat, zählt jede Minute. Der schnellste Weg zur Hilfe führt über die nächste Tierklinik.
Tipp: Speichere dir die Nummer deiner zuständigen Giftnotrufzentrale oder deines Tierarztes im Raum Stuttgart ins Smartphone, um im Notfall sofort reagieren zu können.
Liste der Giftnotrufzentralen (DACH):
https://www.vier-pfoten.de/ueber-uns/faq/giftnotrufzentralen-dach
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