Der beste Freund des Menschen: Der Hund
Der beste Freund des Menschen: Der Hund
Wir erleben es immer wieder in unserer Tierarzt Praxis in Stuttgart:
Hunde sind uns gegenüber äußerst freundlich. Die einen mehr, die anderen weniger. Forscher haben nun den Grund für ihr Vertrauen herausgefunden.
Schon seit 20.000 Jahren dauert die Beziehung Mensch und Hund an. Foxy, Bruno und Co. waren unsere ersten Haustiere. Kein Wunder, dass Hunde im Laufe dieser Zeit zu Menschenkennern geworden sind.
Sie erkennen nicht nur an der Stimme, sondern auch an der Mimik, wie es uns geht. Die Vierbeiner zeigen uns das in ihrem Verhalten. Sie merken, dass der Mensch sie z.b. veräppelt, Hundehalter müssen auch der Kehrseite ins Auge blicken: Hunde manipulieren uns, um das zu bekommen, was sie wollen.
Erst im Juli zeigte eine Studie, dass soziale Ader Hunden in die Wiege gelegt wurde. Eine Veränderung an einem bestimmten Chromosom ist für ihre Zutraulichkeit dem Menschen gegenüber verantwortlich.
Forscher fanden heraus, dass das freundliche Wesen von Hunden auch mit dem Kuschelhormon Oxytocin und einer weiteren Gen-Veränderung zusammen hängt. Das erklärt, warum bestimmte Hunde und Rassen zutraulicher sind als andere.
Wie kamen die Wissenschaftler zu diesen Erkenntnissen?
Für die Studie haben sie 100 Hunde getestet: Zunächst brachten sie den Hunden bei, einen Deckel von einem Behälter zu öffnen, um an ein darin liegendes Leckerli zu kommen. Doch im eigentlichen Experiment wandten sie einen gemeinen Trick an: Sie befestigten die Deckel so fest, dass die Vierbeiner sie nicht mehr selbst öffnen konnten.
Vor dem Versuch bekamen die Hunde entweder Oxytocin oder – zur Kontrolle – Salzwasser per Nasenspray verabreicht. Zudem entnahmen sie den Tieren noch eine Speichelprobe für die DNA-Analyse.
Die Forscher beobachteten dann, wie lange die Hunde versuchten, die Boxen alleine zu öffnen, bevor sie sich Hilfe suchend an ihren jeweiligen Besitzer wandten.
Das Ergebnis: Die Oxytocin-Hunde gingen viel früher zu ihrem Halter als diejenigen, die nur Salzwasser bekommen hatten.
Das Kuschelhormon hatte also gewirkt und die Bindung zwischen Mensch und Tier verstärkt.
Das Erstaunliche: Einige Hunde zeigten trotz des Oxytocins keinerlei Reaktion. Und bei manchen passierte sogar das Gegenteil: Sie suchten weniger als sonst die Nähe zu ihrem Herrchen oder Frauchen.
Um für dieses überraschende Verhalten eine Erklärung zu finden, schauten sich die Wissenschaftler die DNA der Vierbeiner genauer an und wurden fündig. Das Erbgut der freundlichen unterscheidet sich tatsächlich von dem der weniger zutraulichen Hunde: und zwar an einem bestimmten Gen am Oxytocin-Rezeptor, was beeinflusst, wie das Kuschelhormon bei den Tieren wirkt.
Laut der Forscher könnte das erklären, warum manche Hunde sowie einzelne Rassen ein freundlicheres Wesen haben als andere – eben je nachdem, welche Genvariante sie in sich tragen.
Mia Persson und ihre Kollegen analysierten zudem noch die DNA von insgesamt Wölfen. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass auch bei dem Hunde-Vorfahren die beiden unterschiedlichen Genvarianten vorkommen. Das deutet daraufhin, dass es diese schon im Erbgut gab, als der Mensch begann, Hunde zu domestizieren.
Fazit: wahrscheinlich hat man bestimmte Wölfe ausgewählt zur Domestizierung, die super gut kooperierten.
Auch unser soziales Verhalten hängt vom Oxytocin ab und die menschliche DNA weist ähnliche Genvarianten wie die der Vierbeiner auf. Wenn wir also mehr über das Verhalten unseres besten Freundes lernen, hilft das, auch uns besser zu verstehen.
Weiterführende Links:
https://www.adaptil.de/blogs/news/der-beste-freund-des-menschen-woher-die-hund-mensch-beziehung-stammt?srsltid=AfmBOoq3VLBw6kZzJqoAyYqj_QzA_LV7vqN4Ex2_ov-_CISKqNJz4t7h
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