Hundeführerschein
Tierarzt Praxis in Stuttgart informiert über Hundeführerschein, worauf Besitzer achten sollten
In Bremen wird der Hundeführerschein ab Juli 2026 Pflicht. Damit soll die Sicherheit erhöht und eine artgerechte Haltung der Vierbeiner gewährleistet werden.
Wer sich in Bremen und Bremerhaven in Zukunft einen Hund anschaffen möchte, muss dafür erst einmal eine Art Prüfung ablegen. Nach dem Beschluss eines Senats 2025 hat nun auch die Bremische Bürgerschaft offiziell beschlossen, dass ein Hundeführerschein für neue Hundehalter verpflichtend wird.
Die neue Regelung wird voraussichtlich ab 2026 in Kraft treten. Doch nun die Frage: Was genau bedeutet das für Hundefreunde und Besitzer:innen in diesem Bundesland?
Was muss man machen und für wen gilt der Hundeführerschein?
Die Pflicht zum Hundeführerschein gilt für alle Personen, die sich ab Juli 2026 einen Hund anschaffen wollen. Wer bereits einen Hund besitzt, muss keinen Sachkundenachweis nachholen.
Die neue Sachkundeprüfung stellt sicher, dass künftige Hundehalterinnen und Hundehalter sich intensiv mit den Bedürfnissen und Anforderungen eines Hundes auseinandersetzen.
Es gibt eine weitere Ausnahme: Wer innerhalb der vergangenen fünf Jahre mindestens zwei Jahre lang einen Hund hatte und die theoretische Prüfung bereits bestanden hat, muss sie nicht erneut ablegen, wenn unter dem neuen Gesetz ein weiterer Hund hinzukommen soll. Auch Tierärzte, Halter von Blindenhunden und Personen, die eine Prüfung für Jagdhunde gemacht haben, sind von der Regelung ausgenommen.
Was wird geprüft?
Der Hundeführerschein besteht aus zwei Teilen: einer theoretischen und einer praktischen Prüfung. Während die Theorie vor der Anschaffung des Hundes absolviert werden muss, haben Halter für den praktischen Teil ein Jahr nach Aufnahme des Tieres Zeit.
Im Rahmen des Hundeführerscheins soll sichergestellt werden, dass die Hundehalter kompetent mit ihrem Tier umgehen können.
Geprüft wird zum Beispiel, ob der Hund auf grundlegende Kommandos hört und die Halter wissen, wie sich das Tier in Stresssituationen verhält. Zudem müssen die Halter Kenntnisse über die Tierschutzgesetze nachweisen.
Auch in diesem Bundesland ist der Hundeführerschein Pflicht
Bremen ist nicht das erste Bundesland, das einen verpflichtenden Hundeführerschein einführt. In Niedersachsen gibt es eine solche Regelung bereits seit 2013. In anderen Bundesländern ist der Hundeführerschein freiwillig. Wer schon in einem anderen Land eine entsprechende Prüfung gemacht hat, kann sich diese in Bremen anerkennen lassen.
Und nun kommen wir zum Inhalt
Der Hundeführerschein: Sinn, Ablauf und rechtliche Grundlagen
Was ist ein Hundeführerschein?
Der Hundeführerschein ist ein Nachweis dafür, dass Hundehalter über das nötige Wissen und die praktischen Fähigkeiten verfügen, um ihren Hund artgerecht und sicher zu halten. Er umfasst in der Regel einen theoretischen und einen praktischen Teil und dient dazu, sowohl die Sicherheit in der Öffentlichkeit zu erhöhen als auch das Tierwohl zu fördern.
Warum gibt es den Hundeführerschein?
Ziel des Hundeführerscheins ist es, Beißvorfälle, Fehlverhalten und Überforderungen auf beiden Seiten – Mensch und Tier – zu vermeiden. Gerade in dicht besiedelten Gebieten mit vielen Reizen und potenziellen Konflikten (z. B. mit anderen Hunden, Kindern oder Joggern) ist ein gut erzogener Hund von großer Bedeutung.
Inhalt: Theorie und Praxis
1. Theoretischer Teil:
Hier werden Grundlagen der Hundehaltung abgefragt, zum Beispiel:
- Hundeverhalten und Körpersprache
- Lernverhalten und Erziehungsmethoden
- Tierschutzrechtliche Vorschriften
- Pflichten des Hundehalters im Alltag (Leinenpflicht, Kotentsorgung etc.)
2. Praktischer Teil:
Im Praxistest muss der Halter zeigen, dass er seinen Hund kontrollieren kann – auch in Alltagssituationen mit Ablenkungen. Geprüft werden unter anderem:
- Leinenführigkeit
- Rückruf
- Begegnung mit anderen Hunden und Menschen
- Verhalten in der Stadt (z. B. an der Straße, im Café)
Ist der Hundeführerschein Pflicht?
Das ist in Deutschland Ländersache. Es gibt keine bundesweit einheitliche Regelung. Einige Beispiele:
- Niedersachsen: Seit 2013 ist der Hundeführerschein dort verpflichtend für Ersthundehalter.
- Hamburg, Berlin, NRW: Teilweise verpflichtend für sogenannte „Listenhunde“ oder nach Auffälligkeiten.
- Bayern, Baden-Württemberg: Keine generelle Pflicht, aber häufig empfohlen.
Ein freiwillig abgelegter Hundeführerschein kann Vorteile bringen – zum Beispiel geringere Hundesteuer oder Ausnahmen von der Leinenpflicht in bestimmten Gebieten.
Wer nimmt den Hundeführerschein ab?
Verschiedene Organisationen bieten den Hundeführerschein an, darunter:
- Veterinärämter
- Tierschutzvereine (z. B. Tierschutzbund)
- Hundeschulen (zertifizierte Trainer)
- Verbände wie der BHV (Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen)
Fazit
Ein Hundeführerschein ist mehr als nur ein Stück Papier – er kann den Alltag mit dem Hund sicherer, entspannter und harmonischer machen. Auch wenn er nicht überall verpflichtend ist, lohnt sich die Auseinandersetzung mit dem Thema für jeden verantwortungsvollen Hundehalter.
Weiterführende Links:
https://hundefuehrerschein.net/hundefuehrerschein-baden-wuerttemberg
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