Hundemalaria
Hundemalaria: Tierarzt Praxis in Stuttgart sagt, worauf Besitzer achten sollten
Tierärzte beobachten einen Trend:
In den letzten Jahren sind immer mehr Hunde in Deutschland an Babesiose bzw. Hundemalaria, erkrankt. Tierarzt in Stuttgart schätzt die Situation ein und gibt Tipps für Hundebesitzer.
Früher galt Babesiose bzw. Hundemalaria als eine Reisekrankheit bei Hunden, mit der sie sich in Mittelmeergebieten infiziert haben. Vor 6 Jahren hat es die ersten Fälle gegeben, bei denen die Hunde auch in Deutschland daran erkrankt sind. Seitdem hat sich die Babesiose bei Hunden stark verbreitet.
Hunde infizieren sich oft auch in Deutschland mit Babesiose
In einer Kleintier-Klinik in Stuttgart behandeln sie jede Woche einen Hund, der nicht im Ausland war und Babesiose. Die veterinärmedizinische Kliniken aus dem Umfeld berichten von regelmäßigen Fällen. Es nimmt zu, das kann man deutlich sagen – auch in anderen Teilen Deutschlands. Bislang werden die Fälle allerdings nicht registriert, da es keine Meldepflicht gibt.
Es gibt rund 6.000 Wiesenzecken, die in Deutschland als Überträger der Hundemalaria gelten. Das ist vielleicht wenig, aber man sollte nicht vergessen, dass es sehr viele Zecken gibt.
Selbst im Winter besteht die Gefahr, dass Hunde sich infizieren. Außerdem können die Mutterzecken Babesiose auf einen Teil ihres Nachwuchses übertragen. So entstehen infizierte Populationen und das wird künftig häufiger vorkommen.
Infizierte Auwald-Zecken können Babesiose auf Hunde übertragen
Babesiose kann für Hunde unter Umständen tödlich enden. Die Erkrankung wird durch Babesien hervorgerufen, kleine parasitische Einzeller. Es gibt verschiedene Babesien-Arten, die von verschiedenen Zeckenarten übertragen werden können. In Deutschland ist es die Wiesenzecke (Dermacentor reticulatus), auch bekannt unter dem Namen Auwald-Zecke. Sie kann Babesia canis übertragen.
Die Erreger befinden sich in den Speicheldrüsen der Tiere. Sticht eine Zecke, müssen sich die Erreger zunächst zu infektiösen Stadien weiterentwickeln, bevor sie mit dem Speichel ausgeschieden werden können. Das dauert mindestens 16 Stunden. Ab diesem Zeitpunkt – wenn die Zecke infiziert ist – steigt das Risiko.
Infiziert sich ein Hund, wird das Tier rund eine Woche nach dem Zeckenstich apathisch. Auch sehr hohes Fieber und Übelkeit sind erste Anzeichen einer Infektion. Auffällig ist, wenn der Hund nicht mehr frisst, und müde und lustlos ist. Die Symptome ähneln der Malaria bei Menschen.
Ein eindeutiges Zeichen einer Infektion sind blasse Schleimhäute, die Parasiten zerstören die roten Blutkörperchen. Typisch auch roter Urin, da die Abbauprodukte dieser roten Blutzellen mit dem Urin abtransportiert würden.
Bei diesen Signalen sollte man so schnell wie möglich zum Tierarzt in Stuttgart gehen. Denn die Babesia canis macht Hunde sehr schnell krank und kann auch zu Todesfällen führen. Das ist nur der Fall, wenn sie unbehandelt bleibt oder erst sehr spät behandelt wird. Es gibt ein Medikament, mit dem sich die Hundemalaria gut behandeln lässt. Es wird zweimal im Abstand von zwei Wochen verabreicht. In den meisten Fällen ist das ausreichend.
Infektion mit Babesia canis lässt sich vorbeugen
Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Hundebesitzer ihre Vierbeiner regelmäßig untersuchen und eine Zecke entfernen, wenn sie sie entdecken. Das minimiert das Risiko. Gerade bei Hunden mit langem Fell kann man die Zecken übersehen.
Vorbeugende Maßnahmen: etwa mit imprägnierten Halsbändern, Spot-on-Zeckenmitteln, die man im Nackenfell aufträgt, oder Kautabletten. Seit letztem Jahr sind außerdem Injektionen verfügbar, die einen ganzjährigen Schutz vor Zecken bieten. Dadurch wird die Zecke abgetötet, wenn sie anfängt, zu saugen.
Was hingegen nicht hilft, sind Bernsteinhalsbänder. Das ist ein Irrglaube.
Hundebesitzer können sich nicht an der FSME-Risikokarte des Robert-Koch-Instituts orientieren. Das wäre ein Fehler, denn FSME wird vom Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen – und Hundemalaria von einer anderen Zeckenart.
Weiterführende Links:
https://www.anicura.de/fuer-tierbesitzer/hund/wissensbank/babesiose-beim-hund
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