Tierfutter
Das Geschäft mit Tierfutter: Auch in Stuttgart boomt das Geschäft, Ihr Tierarzt informiert:
Die Deutschen sparen beim Konsum. Es sei denn, es geht um ihre Haustiere. Es werden Milliarden ausgegeben für Tiernahrung – und die wird immer ausgefallener. Manches klingt eher nach Gourmet-Menü als nach Hundefutter.
Hugo, französische Bulldogge, ist ein festes Familienmitglied geworden, Ihre Kinder sind lange ausgezogen. Vor 5 Jahren haben sie und ihr Partner nach reiflicher Überlegung beschlossen, sich einen Hund anzuschaffen.
Vor allem während der Pandemie stieg die Zahl der Haustiere in Deutschland stark an. 2023 lebten in 45 Prozent aller Haushalte Tiere – insgesamt waren es 35 Millionen. Katzen stehen dabei nach wie vor an der Spitze mit 16 Millionen, gefolgt von 11 Millionen Hunden und 5 Millionen Kleintieren.
Schon in ihrer Kindheit hatte die Familie einen Hund. Früher wurden Hunde allerdings eher als Nutztiere betrachtet. Heute leben sie als vollwertige Familienmitglieder in vielen Haushalten und teilen den Alltag ihrer Besitzer.
Der Betriebsleiter der Filiale von Kölle Zoo berichtet, mit der veränderten Rolle der Haustiere habe sich auch der Markt für Tiernahrung weiterentwickelt: Es gibt nichts mehr, was es nicht gibt! So gebe es immer mehr Besonderheiten, die an die Nahrungsmittel der Frauchen und Herrchen angelehnt seien. Hundepopcorn, Hundebrezeln oder Hamsterkekse sind inzwischen Alltag. Außerdem werde die Ernährung der Tiere immer stärker an die Bedürfnisse ihrer Besitzer angepasst, solle mittlerweile ausgewogen und gesund sein.
Tiernahrung wird Veggie
Ein Trend geht zu vegetarischen Produkten im Tierfutter. Auch Futter auf Basis von Insektenproteinen sei gut. Gerade für Tiere mit Allergien biete diese Form der Ernährung oft eine Lösung. Inzwischen gebe es sogar vegane Tiernahrung, auch wenn diese noch keinen allzu hohen Stellenwert habe.
Ein großer Trend ist die biologisch artgerechte Rohfütterung. Diese Methode setzt auf rohes Fleisch und Gemüse und erfreut sich wachsender Beliebtheit. „Premiumisierung“ in der Tiernahrungsbranche sei deutlich spürbar – viele Kunden griffen zu hochpreisigen Produkten, die bessere Qualität versprechen. Beim Tier wird als Letztes gespart.
Boomender Markt
Der Umsatz mit Tiernahrung in Deutschland laut dem Zoologischen Fachbetriebe in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Lag er 2021 noch bei 4 Milliarden Euro, erreichte er 2024 5 Milliarden Euro. Katzenfutter machte dabei den größten Anteil aus, gefolgt von Hundefutter. Futter für Vögel, Fische und Kleintiere spielt eine eher untergeordnete Rolle.
Auch große Unternehmen wie Nestlé setzen daher zunehmend auf den Tiernahrungsmarkt und feiern Erfolge, dass Nestlé mittlerweile 25 Prozent seines Umsatzes mit Heimtierbedarf erzielt. Der Tiernahrungsmarkt sei dynamisch gewachsen und entwickle sich von einer Nische hin zu einem wichtigen Bereich für das Unternehmen. Nach Kaffee sei er heute der 2. wichtigste von Nestlé. So konnte der Konzern seinen Umsatz mit Heimtierbedarf weltweit in den vergangenen Jahren immer weiter steigern. Wurden 2020 noch 14 Milliarden umgesetzt, waren es im vergangenen Jahr bereits 19 Milliarden.
Wir essen auch Bio. Also von daher: Was für uns gut ist, ist für den Hund auch gut. Monatlich gibt sie etwa 100 Euro für Futter, Leckerlis, Knochentabletten und Nahrungsergänzungsmittel aus. Seit neustem gibt es für die französische Bulldogge Hugo Pferdefleisch. Denn das soll gut sein für sein Fell.