Zecken beim Hund: Gefahren
Auch wir als Tierarzt Praxis in Stuttgart werden 2024 vermehrt nach Zecken gefragt. Zeckenschutz für Hunde ist wichtig, besonders in Regionen, in denen Zecken häufig vorkommen. Es gibt verschiedene Methoden, um Hunde vor Zeckenbissen zu schützen, wie zum Beispiel Spot-On-Präparate, Zeckenhalsbänder und spezielle Zeckensprays oder -shampoos. Es ist ratsam, mit dem Tierarzt zu sprechen, um die beste Option für den individuellen Bedarf deines Hundes zu finden.
Wann ist die Zeckenzeit 2024 für Hunde in Deutschland? In der Regel sind Zecken von April bis Oktober wieder aktiv. Bei sehr milden Wintern, wie in diesem Jahr, kann man schon im März mit den ersten aktiven Zecken rechnen.
Zecken sind nicht nur eklige Quälgeister, sondern eine ernste Bedrohung für die Gesundheit von Mensch und Tier. Aufgrund des milden Winters sind Zecken in diesem Jahr bereits besonders frühzeitig unterwegs. Zudem rechnen Forschende für 2024 mit einem erhöhten Aufkommen von Zecken in Deutschland. Während Hunde nach Zeckenstichen häufig an Lyme-Borreliose, Ehrlichiose und Babesiose erkranken, ist für Menschen die Übertragung von FSME besonders tückisch. Zwei neue Regionen in Deutschland sind jetzt zu FSME-Risikogebieten erklärt worden.
Was ist FSME?
FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine Erkrankung des Nervensystems. Eine Infektion mit dem FSME-Virus kann beim Menschen zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten führen. Manchmal bleiben Symptome aus oder ähneln lediglich denen eines grippalen Infekts. Es kann aber auch zu schweren Verläufen mit bleibenden Schäden und schlimmstenfalls Todesfolge kommen. Gerade ältere Menschen und Kinder sind gefährdet. FSME ist nicht mit Medikamenten heilbar, vorbeugender Schutz besteht nur nach einer entsprechenden Impfung.
Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) gilt als häufigster Überträger von FSME. Er kann aber gleichzeitig auch lebensgefährliche Erreger von Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Anaplasmose auf Hunde übertragen. Deshalb Vorsicht! Zwar erkranken Hunde sehr viel seltener an FSME als Menschen, aber gerade in den als Risikogebiet ausgewiesenen Kreisen solltest du nicht nur dich selbst vor den gefährlichen Parasiten schützen, sondern auch besonders auf deinen vierbeinigen Liebling aufpassen.
Und wenn sich dein Hund doch mit FSME angesteckt hat? Erste Anzeichen dafür können sein, dass er hohes Fieber bekommt. Auch Schwindel, Lähmungen oder Krampfanfälle können eine Indiz für eine Infektion sein. Weil aber natürlich auch viele andere Erkrankungen dahinterstecken können, gilt wie immer: Nichts wie ab in die nächste Tierarztpraxis! Es ist zwar eher unwahrscheinlich, dass dein Hund sich mit dem FSME-Virus infiziert hat, aber nur eine eingehende Untersuchung bringt Klarheit.
Wirksamer Zeckenschutz kann Leben retten
Expert:innen wie die Ständige Impfkommission (Stiko) sind sich sicher: Wer in einem der ausgewiesenen Risikogebieten lebt oder dort Urlaub macht und viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich unbedingt durch eine Impfung gegen FSME schützen. Das RKI berichtet, 99 Prozent der 2023 übermittelten FSME-Erkrankten seien gar nicht oder nur unzureichend geimpft gewesen. Gerade in den am meisten betroffenen Regionen Deutschlands seien die Impfquoten sehr niedrig.
Und was ist mit unseren tierischen Begleitern? Zecken suchen sich schließlich besonders gerne Hunde als Wirte aus. Eine FSME-Impfung für Hunde gibt es nicht. Denn folgenschwere Erkrankungen wie Borreliose sind vermeidbar! Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen steht langen gemeinsamen Spaziergängen im Grünen nichts im Wege.